Eltern stecken ziemlich oft in der Zwickmühle: Auf der einen Seite möchte man seinen Kindern nicht zu viele Regeln auferlegen und sie so freiheitlich und fröhlich wie möglich erziehen, auf der anderen Seite wird den Kindern immer mehr Leistung abverlangt.
Hier den Mittelweg zu finden ist oft nicht einfach und erfordert ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft und elterlicher Geduld. Dabei ist jedoch keinesfalls gemeint, dass die Kompromissbereitschaft mit antiautoritärer Erziehung gleichzusetzen ist. Oft sind es schon Formulierungen, die den Unterschied machen: So klingt „Wenn du nicht aufräumst, dann darfst du nicht raus.“ deutlich härter als „Wenn Du deine Hausaufgaben gemacht hast, kannst du draussen noch ein bisschen spielen.“
Druck erzeugt schließlich immer auch Gegendruck und gerade bei Kindern kann sich das schnell auswachsen zu einem wahren „Ich will aber…“-Gefecht. Häufig ist es so, dass Menschen, die in ihrer Kindheit selbst oft unter Druck gesetzt wurden dazu neigen, dieses bei der Erziehung der eigenen Kinder ebenfalls anzuwenden. Wer jedoch konsequent auf Formulierungen wie „Du darfst nicht…“ oder „Du musst…“ verzichtet, kann auch ohne viel Stress zum Ziel kommen.
Egal, für welche Methode man sich entscheidet, wichtig ist die Konsequenz. Wer ständig seine Erziehungsmethode ändert, muss sich nicht wundern, wenn Kinder nicht mehr durchblicken und auf Durchzug schalten. Eine derart klare Struktur, innerhalb derer das Kind weiß, was es darf und was nicht, macht weiteren Druck damit per se unnötig.
Ein paar hilfreiche Tipps:
Nicht schimpfen sondern reden
Drohe nicht direkt mit Konsequenzen, sondern suche lieber zuerst das Gespräch. Denn wenn Kinder sich ernst genommen fühlen und man nach dem Grund des Problems fragt, wird man bisweilen oft überrascht. Probiere es doch einfach mal aus.
Keinen Konkurrenzkampf schüren
Gerade bei Geschwisterkindern neigt man leicht dazu, die Kinder gegeneinander auszuspielen. „Schau mal, wie dein Bruder das gemacht hat, der kann das…“ Das führt jedoch nur dazu, dass das Verhalten im schlimmsten Fall noch verstärkt wird. Wer kleine Teamplayer zu Hause haben möchte, sollte sie auch so behandeln.
Keine Drohnungen
Drohungen sind für Kinder schnell zu durchschauen, weil sie oft nicht durchgesetzt werden. Dieses Muster lernen Kinder nämlich ziemlich schnell. Besser ist es sowieso, wenn Kindern aufgezeigt wird, welches Verhalten rücksichtsvoll und “gut” ist, anstatt mit schlechten Beispielen oder Drohungen zu arbeiten. Wenn du dein Kind dabei unterstützt, selbst auf die Antworten zu kommen oder es sich diese mit deiner Hilfe logisch erschliessen kann, ist die Motivation, es beim nächsten Mal anders zu machen zudem viel höher. Zum Beispiel beim Thema Hausaufgaben (Mehr Zeit zum Spielen, etc.).
Konsequenzen aufzeigen
Dein Kind will unbedingt in Sandalen auf den Spielplatz obwohl es geregnet hat? Spätestens wenn es zurückkommt hat es gelernt, dass es beim nächsten Mal doch besser die Gummistiefel anziehen sollte. Dinge auf diesem Wege zu erlernen schadet Kindern nicht und ist ein einfacher Weg, Kindern logische Konsequenzen aufzuzeigen.
Selbstständigkeit fördern
Kinder sollen lernen, selbstständig zu sein. Wenn das Kind weiss, wo sein Besteck ist und es dort auf rankommt, macht es keinen Sinn jedes Mal sofort loszugehen, wenn das Kind nach einem anderen Löffel verlangt. Dadurch entsteht ein Automatismus, der als Selbstverständlichkeit angesehen wird und im Gegenzug Wutanfälle oder Trotzreaktionen nach sich zieht, wenn es einmal seinen Willen nicht direkt bekommt.
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